Vorwort und Zusammenfassung von der ersten Erwähnung eines Gesangvereines im Jahre 1884 bis zur Gründung des Männergesangvereins LIEDERKRANZ im Jahre 1949.
Laut mündlicher Überlieferung gab es im Jahre 1884 eine Singgruppe unter Leitung von Oberlehrer Barner. Um 1910 wird als Dirigent des Gesangvereins „Frohsinn" Lehrer Gottlob Keller
erwähnt. Da die meisten Sänger im Jahre 1914 zum Militär eingezogen wurden, hörten die Singstunden auf.
Der Turnverein Oberlenningen gründete im Jahre 1920 eine eigene Sängerabteilung. Da diese keinen eigenen Dirigenten hatte, wurde mit dem Gesangverein „Frohsinn" im Adlersaal
geprobt. Laut mündlicher Überlieferung klappte es aber zwischen den beiden Vereinen nicht. Es handelte sich um eine Kontroverse zwischen „Frohsinn" und Gesangsabteilung des T V. Die sogenannten „Herren" im Frohsinn (meist Angestellte der Papierfabrik) wollten nicht Angehörige der Gesangsabteilung des TV sein oder werden, sondern hätten gern alles unter dem Namen „Liederkranz" weitergeführt und dabei selbst die erste Geige gespielt. Unter dem in Oberlenningen immer schwelenden Komplex „ hier Herren, hier gewöhnlich Sterbliche", fühlten sich die Anhänger der Gesangsabteilung bevormundet und machten nicht mit. Aber der Bruch zwischen den beiden Vereinen warf seinen Schatten voraus. Während die Gesangsabteilung des TV inzwischen als Dirigenten Lehrer Schöll aus Schlattstall hatte, driftete der Gesangverein „Frohsinn" immer mehr auseinander. Zuletzt bestand er nur noch auf dem Papier. Die Gesangsabteilung des TV aber machte von sich reden. 1923 war der TV mit 50 Teilnehmern mit Sängerabteilung der stärkste
Verein am Gau-Wandertag. Im Jahre 1933 schlossen sich die Gesangsabteilung des TV und der „gemischte Chor" (Frauen und
Männer trafen sich zum Singen ohne öffentlich aufzutreten) zum „Gemeindechor Oberlenningen" als Verein zusammen. Dieser bekam von der Gemeinde und der Kirchengemeinde je 100,-DM als Zuschuß. In den Jahren 1934 bis 1939 traten viele Mitglieder aus, vor allem Frauen. Die Gründe sind jedoch leider nicht dokumentiert. Am 25.01.1939 lautete die Bestandsmeldung: Otto Bareiß als Vereinsführer und noch 3 Mitglieder. Über die Jahre 1940 - 1947 gibt es keine Unterlagen. Die im Jahre 1947 vom TSV gegründete Sängerabteilung wurde 1948 wieder aufgelöst. Somit war der Versuch, einen Gesangverein am Leben zu erhalten, gescheitert. Im September 1949 wurden dann mehrere Stimmen laut, ob man in unserem Heimatdörflein einen
Männergesangverein ins Leben rufen könnte. Oberlenningen, verbunden mit dem Namen Scheufelen, hatte einen guten Klang, deshalb war es nötig, diesen mit gesanglicher Harmonie zu
kräftigen. Das Ziel war einen Männerchor mit - 100 Männern - auf die Beine zu stellen. Dieser
Aufgabe stellte sich der damalige Bürgermeister Gustav Herlan, tatkräftig unterstützt besonders von Jakob Schöpf, sowie Karl Brand und Willi Veigel. Mit Elan ging man an diese Aufgabe und
erstellte Listen nach Straßen um die sangesfreudigen Männer aufzunehmen. Die Bemühungen waren von Erfolg gekrönt: dem Verein traten 70 Aktive und 30 Passive bei. Deren Zahl stieg im
Jahre 1950 auf 96 Aktive und 70 Passive.
Am 12.11.1949 wurde der „MÄNNERGESANGVEREIN LIEDERKRANZ OBERLENNINGEN" aus der Taufe gehoben. Diese stand ganz unter dem Motto: „EINIG IM LIED, TREU IM GEMÜT " Im Verlauf der Zeit hatte der Männerchor jedoch immer mehr Schwierigkeiten neue Mitglieder zu bekommen. Dann entschied man sich , auch Frauen in die Chöre aufzunehmen. Dies führte auch beim Liederkranz zu massiven Mitgliederaustritten. Wenn man es so sieht hat auch der Liederkranz frühzeitig zur Emanzipation und zur Gleichberechtigung der Frauen beigetragen. Heute sind wir ein Chor, der sogar mehr Frauen als Männer hat.
Die Stimmaufteilung sieht wie folgt aus:
Im Sopran sind es 8 Frauen, im Alt 5 Frauen, im Tenor 3 Männer und im Bass ebenfalls 3 Männer
Wir freuen uns immer riesig, wenn neue Sängerinnen und Sänger dazustoßen.
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